Jetztzeit

2002 wurde ich Mitglied bei der I.G. Klettern im Donautal und konnte so hautnah die Donautalprobleme in Sachen Felsensperrungen mit erleben. Da werden von irgendwelchen, wenig sachkundigen Behörden, Auflagen gemacht, die nur mit ungläubigem Kopfschütteln registriert werden können.
Typisch deutsch, muss man da sagen, wenn man liest, dass jegliche Art von Felsklettern bundesweit erst einmal verboten ist. Folglich darf nur da geklettert werden, wo es ausdrücklich erlaubt ist.
Basta.
Nachdem wir Deutsche sind, müssen und werden wir es hinnehmen, da sonst weitere Repressalien, sprich Felsensperrungen, drohen. Selbstdisziplin aller Felsgeher ist gefordert.
Die Parallelen kennen wir ja von den gesperrten Motorradstrecken, wie Schauinsland und ähnlichem.
Allerdings ist da ein Silberstreif am Horizont sichtbar: Dank unermüdlicher Anstrengung des ersten Vorsitzenden Rolf Ott, (Wer hätte vor vierzig Jahren gedacht, dass der Blautalschreck mit Behörden klarkommt) werden gerade an den Schaufelsen akzeptable Regelungen getroffen.
Die IG Klettern ist im Donautal ohnehin recht aktiv, wurden doch allein in diesem Jahr nur im Zuge der Zinnen Sanierung nicht weniger als 62 Bühlerhaken gesetzt und die entsprechenden Abseilpisten eingerichtet.
Auch in Sachen Wegebau leistet Arthur Osswald, der “König vom Donautal” enormes, ist er doch unermüdlich dabei, die Wege zu den Einstiegen zu pflegen und zu erneuern. Das ist aktiver und tätiger Naturschutz.
Die geplante Felspatenschaft im Zuge des Schaufelsenprojektes ist eine gute Sache, hoffen wir, das sie das bringen wird, was sich die aktiven Kletterer erhoffen.
Dass keine Neutouren mehr erschlossen werden können, ist eine Katastrophe. Die Klettergärten werden zum Selbstzweck von Sportkletterern degradiert, als Trainingsgebiet für alpine Touren werden sie abqualifiziert. Wie soll nun ein junger Kletterer das Hakenschlagen lernen? Ich denke, auch in der Ära des Rotpunktkletterns, wird man im Gebirge nicht ganz auf Haken verzichten können.
Inzwischen habe ich mich im Donautal stark engagiert, seit vier Jahren bin ich AKN Sprecher. AKN = Arbeitskreis Klettern und Naturschutz. Als nunmehr gewählter zweiter Vorsitzender der I.G. Klettern schlage ich mich mit Behörden und Ämtern herum, um weitere Felssperrungen im Donautal zu vermeiden und bestehende Regelungen sinnvoll modifizieren zu helfen.
Dies alles ist eine sehr zeitaufwendige Aufgabe, welche trotzdem viel Spaß macht.