Mittelmeer Cargoschiff 2014

Die etwas seltsame Reise: RoRo Schiff Grande Detroit der Reederei Grimaldi

Wir hatten beabsichtigt, dem in Deutschland unfreundlichen Herbst zu entkommen und suchten nach einer Reise mit einem Containerschiff in wärmere Gegenden.

Ich hatte verschiedene Agenturen angeschrieben, ein Schiff durchs Mittelmeer ab Hamburg war schon ausgewählt, da erhielt ich die Information, das ausgewählte Fahrzeug würde weiter durch den Suezkanal fahren, um in Shanghai seine anstehenden Wartungsarbeiten ausführen zu lassen.

Also weiter suchen. Die Auswahl war nicht gross, da teilweise Alters-Beschränkungen vorlagen, die ich mit 77 Jahren zu beachten hatte.

Über Hamburg-Süd wurde über die italienische Reederei GRIMALDI mit Sitz in Palermo eine Mittelmeer Reise ab Antwerpen angeboten. Das maximale Alter war hier mit 80 Jahren angegeben und damit für mich kein Hinderungsgrund.

Ursprünglich sollte die Reise am 30. Oktober beginnen, ein zweimaliger Schiffswechsel vor Beginn sorgte für diverse Verschiebungen der Termine.

Dann war es soweit, wir fuhren mit der Bahn nach Stuttgart, mit dem Flexbus ging es dann weiter nach Düsseldorf, wo wir über Nacht blieben. Anderntags ging es weiter nach Antwerpen, mitten im Zentrum dieser wunderschönen Stadt verbrachten wir vier Tage. Ursprünglich hatten wir für zwei Nächte gebucht, doch eine E-Mail hatte nochmals den Abfahrtstermin korrigiert. Also standen Hotelwechsel und weitere zwei Tage in Antwerpen an.

Mit einem Taxi erreichten wir unser Schiff, nachdem sich der Fahrer erst einmal gründlich verfahren hatte. GRANDE DETROIT war der Name unseres RoRo Schiffes, wobei RoRo „roll in roll out“ bedeutet.

Die Ladearbeiten für diese schwimmende Garage waren im vollem Gange, wir betraten das Schiff über die geöffnete hintere Ladeklappe. Einer der anwesenden Offiziere, nahm unsere Unterlagen in Empfang, dann wurden wir über den Fahrstuhl zu unser Kabine gebracht, unser Domizil für die nächsten Wochen.                                                                                                     Von meinen früheren Reisen mit Containerschiffen war ich gewohnt, ein kleines Appartement vor zu finden, doch auf diesem Schiff war alles anders. Ein relativ kleiner Raum mit vier Einzelbetten, obwohl wir eine Kabine mit Doppelbett gebucht hatten. Für einen Fernseher waren zwar die Anschlüsse vorhanden, das Gerät selbst fehlte. Im Schnelldurchlauf wurde vom „Chiefmate“, dem ersten Offizier eine Sicherheitseinweisung vorgenommen.

Der Kapitän selbst hatte sich weder vorgestellt, noch uns als Gäste bzw. Passagiere, begrüsst.

Von früheren Schiffsreisen her wusste ich, dass spätestens am zweiten Tag eine Sicherheitsübung für alle an Bord befindlichen Personen vorgeschrieben ist. Alle hatten sich damals mit angelegter Rettungsweste am Sammelpunkt, genannt „Master Station“ eingefunden. Dies einschliesslich der Besteigung eines Rettungsbootes. Auf GRANDE DETROIT war dies ebenfalls  nicht vorgesehen.

Uns wurde lediglich gezeigt, wo sich die Rettungswesten und der Überlebens Anzug befinden.

 

Der Abfahrtstermin hatte sich wegen eines Streiks beim Schleusenpersonal verzögert, im angelaufenen englischen Hafen war weder Telefon, noch Internet – Verbindung vorhanden .

Auf den Containerschiffen hatte ich früher immer einen WLan Account eingerichtet bekommen, hier war dies ebenfalls nicht vorgesehen.

Am vierten Tag der Reise lagen wir in einer Flussmündung vor Anker. Starkwind, aber logischerweise kein Seegang, zuvor war dieser recht heftig gewesen. Ute litt unter leichter Seekrankheit.

Über  mein eigenes VHF Sprechfunkgerät hatte ich gehört, dass sich der Lotse für 04:30 Uhr angemeldet hatte. Somit funktionierte mein Gerät einwandfrei. Eigenartig war, dass ich den schiffseigenen Funkverkehr nicht mithören konnte, obwohl ich den jeweils richtigen Kanal eingestellt  hatte.

Wir waren nun im englischen Hafen Portburry, die Be- und Entlade Arbeiten dauerten die ganze Nacht, es war kalt, regnerisch und windig, typisch englisches Sauwetter.

Pünktlich um 10:00 Uhr legten wir bei schönem Wetter und blauem Himmel ab, es ging Fluss abwärts durch eine Schleuse in den Atlantik, es war der fünfte Tag der Reise.

Die hauptsächlich italienische Besatzung war mit Ausnahme der Inder, aus gesprochen unkommunikativ, um nicht zu sagen unfreundlich, dies galt im Besonderen für den Kapitän.

Die Bordverpflegung war für eine Cargo Schiffsreise schmackhaft und abwechslungsreich. Das Getränke Angebot war mit Ausnahme von Orangensaft zum Frühstück und Mineralwasser äusserst dürftig. Wahlweise eine Viertelliter Flasche Rotwein oder eine Dose Bier pro Passagier und Mahlzeit waren gestattet, auch gegen Bezahlung gab es nicht mehr.

Die Crew erhielt keinerlei Alkoholika.

Weiter ging es Richtung Süden, wir hatten zwar starken Wind, doch die See kam von achtern, so dass die Rollbewegungen des Schiffes nicht unangenehm waren.

Am achten Tag der Reise, am 12. November wäre am Spätnachmittag ein Landgang möglich gewesen, nachdem zum Abendessen Sepia auf dem Speiseplan stand, hatten wir uns diesen verkniffen. Inzwischen waren die Temperaturen recht angenehm. Am späten Nachmittag verliessen wir Setubal, nachts gegen 05:00 Uhr war ich kurz auf der Brücke, der Kapitän liess mir später ausrichten, ein Besuch sei nachts verboten, dies sei zu gefährlich, warum er mir das nicht selber sagen konnte, blieb mir schleierhaft. Dass während der Anwesenheit des Lotsen ein Aufenthalt für Passagiere auf der Brücke nicht erlaubt ist, wusste ich von früheren Reisen, für das ausgesprochene Fotografier Verbot zeigte ich allerdings kein Verständnis. Anderntags passierten wir die Strasse von Gibraltar, es war recht diesig und gleichermassen warm, der Seegang war nahezu null.

Der Informationsfluss war weiterhin recht dürftig, es gab Gerüchte, wir würden auch in Piräus / Griechenland festmachen, ein Gespräch zwischen der Schiffsleitung und den Passagieren wurde geradezu abgewürgt. Warum? Auch fällt auf, dass Be- und Entlade Arbeiten bevorzugt nachts abgewickelt wurden, auch warum ein Fotografier Verbot für die Besichtigung der Maschinenanlage am kommenden Tag ausgesprochen wurde ist nur schwer nachvollziehbar.

Als ich den Chiefmate fragte, mit wie viel Wasserballast wir fahren und ich die Antwort erhielt: Wir sind kein Passagierschiff und haben keine Stabilisatoren verwunderte mich doch etwas. Was sollten wir nicht sehen, was durften wir nicht wissen? Warum wurden wir nach Möglichkeit von den italienischen Crew Mitgliedern abgeschottet?

In Fos, dem Hafen bei Marseille herrschte leichtes Chaos, offenbar gab es technische Schwierigkeiten, was genau los war,konnten wir nicht erfahren, lediglich hektischem Sprechfunk- und Telefonverkehr war zu entnehmen, dass einiges nicht klappte.

Ich hatte einen Beschwerdebrief an die Reiseagentur von Hamburg – Süd geschrieben.

* (Beschwerdebrief an Hamburg Süd) siehe unten

Am nächsten Tag, unserem 14. Reisetag erreichten wir sehr früh Livorno, die Frage nach dem Termin für die Weiterreise wurde mit „After Lunch“ beantwortet. Der nächste Hafen ist Civitavecchia, ein Hafen nahe Rom, wir beschlossen, hier eine Stadtrundfahrt zu machen, dies sollte vom Agenten organisiert werden.

Leider wurde nichts daraus, wir würden nachts ankommen und sehr früh wieder ablegen. Ich litt damals extrem unter Schlafstörungen und überlegte mir, ob es nicht sinnvoll wäre, hier die Reise ab zu brechen.

Eine entsprechende Nachfrage bei der Schiffsleitung ergab, dass dies nicht möglich sei. Mit der Agentin fuhren wir in ihrem Dienstwagen in die Stadt, zwecks Besuch einer Apotheke und dem Kauf einiger Medikamente. Ich litt gleichzeitig unter starkem Juckreiz, ob der Grund eine Waschmittel Allergie war, ich wusste es nicht.

Der nächste Hafen, Salerno wurde noch in der Nacht erreicht, nach hektischem Be- und Entladen, ging es früh wieder weiter, auf der Brücke hatte ich erfahren, der nächste Hafen sei Piräus / Griechenland, obwohl dieser Halt nicht in unserem Reiseplan enthalten war.

Ich sprach gezielt den Kapitän an, der mir Piräus bestätigte, wir würden gegen 20:00 Uhr festmachen, die Landgang Ausweise seien vorbereitet und unterschrieben.

Am Abendessen wurde uns jedoch gesagt, ein Landgang sei nicht möglich. Ich wollte beim Steward zwei weitere kleine 250 ml Flaschen Rotwein erwerben und steckte ihm zwei 5 € Scheine in die Brusttasche. Fehlanzeige: kein Wein.

Nachts um 23:30 Uhr klopfte es bei uns an die Kabinentür, ich stand auf, um nach zu sehen. Man bedeutete mir, ich solle mich zusammen mit Ute um 24:00 Uhr an der Ladeklappe einfinden, „man“ müsse anhand unserer Ausweise unsere Identität prüfen. Ich suchte die Telefonnummer der Deutschen Botschaft in Athen heraus, erfuhr jedoch, dass in der Nacht nur SMS Messages Möglichkeiten gegeben seien. Eine Viertelstunde später (23:45 Uhr) donnerte es wieder an der Tür, wir wurden aufgefordert.

“Mit zu kommen,“

Wir hatten kaum Zeit, uns etwas über zu ziehen, da wurden wir zum Fahrstuhl und anschliessend zur hinteren noch offenen Ladeklappe geleitet. Dort warteten zwei Beamte in Zivil auf uns, in Gegenwart des Agenten wurden unsere Gesichter mit den Fotos in den Pässen verglichen, dann war die Prozedur zu Ende. Ich war echt sauer und reagierte entsprechend. Auf meine barsche Frage, ob sie dasselbe Prozedere mit einem Kreuzfahrtschiff veranstalten würden, erhielt ich die Antwort, wir seien hier auf einem Cargo Schiff und nicht auf einem Kreuzfahrer.

Dann konnten wir wieder zurück in unsere Kabine gehen.

Ich bat den Agenten, er möchte uns die Namen der Beamten geben, bis dato habe ich davon nichts gehört.

Ich setzte mich an den PC und verfasste eine Beschwerde an die Auslandsvertretung der Bundesrepublik Deutschland, es gab keine Möglichkeit, die E-Mail zu verschicken. Also in gekürzter Form als SMS Die Antwort erfolgte im „Wischi Waschi Stil, ich antwortete entsprechend und kam zu der Erkenntnis, dass das Konsulat keinerlei Interesse daran hatte, auf unser Problem einzugehen.

* (Schriftverkehr Deutsche Botschaft) siehe unten

und

**(Schriftverkehr Hamburg Süd) siehe unten

Am 21.11.fuhren wir durch die Meerenge der Dardanellen ins Marmara Meer, es war unser 21. Reisetag.

In Derince, unserem ersten türkischen Hafen wollen wir unbedingt an Land, wir erklärten diese Absicht am Abend zuvor während des Essens. In der Nacht legten wir an und morgens um 07:00 Uhr fragte ich nach den Landgang Ausweisen.

„Captain is sleeping“

Na ja, sollte er sich ausschlafen. Dasselbe 08:00 Uhr und auch 09:00 Uhr.

Man bedeutete mir, ich solle mich an der First Mate wenden, der sei bei der Ladeklappe. Wir waren noch guter Dinge, dass alles klappen würde und fuhren nach unten. Dort erfuhren wir, der Agent müsse kommen, wir sollten warten.

Es folgte ein hin und her, auch der inzwischen aufgestandene Kapitän mischte sich ein, nochmals sollte beim Agenten angerufen werden, dann erklärte der zwischenzeitlich eingetroffene Agent, die Immigration hätte Landgänge nur für Crewmitglieder, nicht jedoch für Passagiere gestattet. Einen Grund hierfür konnte man uns nicht nennen.

Nach einer längeren Diskussion ersuchten wir Hamburg – Süd, die Ausschiffung für den nächstmöglichen Hafen vor zu bereiten.

Der Kapitän erklärte, dies sei erst im nächst erreichbaren EU Hafen möglich.

Der nächste Hafen war Gemlik, Ute liess eine Husten Kanonade los und verlangte dringend nach einer Pharmacy oder Doctor, dann ging überraschenderweise alles ganz schnell: Einige Gespräche mit dem Walky Talky und wir hatten unsere Landgang Ausweise, im Hafen wartete das Sammeltaxi.

Dann ging es zum Gate, wo sich Zoll und Einwanderungsbehörde kurz unsere Landgang Ausweise anschauten, dann rein ins Taxi und nach Gemlik gefahren, hier gab es ein grosses Einkaufszentrum, doch leider keine Apotheke. Es war Sonntag und eiskalt,  trotzdem war es eine Wohltat, wieder mal an Land zu sein. Pünktlich waren wie wieder zurück im Schiff und meldeten uns zurück, was jedoch keinen zu interessieren schien. Es war ein reges Be- und Entladen fest zu stellen, es herrsche eine gewisse Hektik, offenbar gab es Zoff mit türkischen Behörden.

Wir waren uns einig, wir würden anderntags das Schiff verlassen und nicht bis Italien weiter an Bord bleiben.

Beim Abendessen fragte kein Mensch nach unserem Befinden, was eigentlich normal gewesen wäre, ich wollte den Kapitän ansprechen, doch der verschwand blitzschnell und war somit nicht ansprechbar und entzog sich so dem direkten Dialog. Er liess aber durch einen seiner jungen Offiziere ausrichten, ein Verlassen des Schiffes in einem türkischen Hafen sei nicht möglich, wir würden in zwei Tagen Italien erreichen, wir müssten Geduld haben.

Wir betonten jedoch, unser Gesundheitszustand verlange dringendst, eine sofortige Rückkehr nach Deutschland. Man liess und wissen, man wolle dies versuchen, „man“ werde mit dem Agenten sprechen. Ausserdem hätten die Behörden am Sonntag geschlossen und vertröstete uns auf morgen.

Gegen 22:00 Uhr klopfte es an der Kabinentür, einer der Offiziere erklärte, wir könnten anderntags das Schiff verlassen, sofern wir diesen Wunsch schriftlich bestätigen würden, was wir dann auch taten.

Nach dem  Frühstück fragten wir den Kapitän nach dem Stand der Dinge: Achselzucken, man müsse warten, der Agent käme um 10:00 Uhr. Wir hatten bereits fertig gepackt, doch wer nicht kam, war der Agent. Ich wurde zunehmend nervöser, Ute machte noch eine letzte Runde ums Schiff um zu fotografieren.

Auf weitere Nachfrage hiess es: „Agent is coming after Lunch“.

Doch auch nach dem Mittagessen war kein Agent zu sehen. Der erste Offizier fragte mich beiläufig, ob 14:00 Uhr o.k. sei, ich bestand auf „immediately,“ was mir auch zugesagt wurde. Es wurde ein Uhr, es wurde zwei Uhr, kein Agent war da, es wurde noch immer be- und entladen, obwohl der Kapitän tags zuvor erklärt hatte, wir würden um 07:00 Uhr ablegen.

Als ich wieder unten war, hörte ich, die Pässe seien unterwegs, doch der Agent hätte keine Zeit und käme überhaupt nicht, rastete ich richtig aus, wenig später hatte ich die Pässe mit dem Einreisestempel in die Türkei, dann hatten wir das Schiff verlassen und fuhren mit dem Sammeltaxi zum Gate. Die offizielle Einreise in die Türkei erfolgte problemlos, kurz darauf sassen wir im Taxi nach Istanbul, um dort unsere Reise ausklingen zu lassen.

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Anhang

* Deutsche Vertretung in Griechenland

GRANDE DETROIT, 15. November 2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich hatte, zusammen mit meiner Partnerin Ute Derksen eine Mittelmeerreise auf dem RoRo Schiff GRANDE DETROIT der Reederei GRIMALDI gebucht, folgende Länder sollten besucht werden:Belgien   Grossbritanien, Portugal Frankreich Italien,, Türkei, Spanien, Deutschland. In Piräus, Griechenland,  welche wir am 20.11. 2014 um 21:00 Uhr erreicht hatten, wurden wir um 23:30 Uhr aus dem Schlaf geweckt, wir wurden ersucht, uns um 24:00 Uhr zur Laderampe zu begeben, die Polizei wolle unsere Identität mit den im Schiff befindlichen Reisepässen überprüfen. Also eine Gesichtskontrolle. Ich protestierte zuerst, doch als es um 23:45 Uhr wieder an die Tür donnerte, zogen wir uns an und folgten dem Mann, der uns abgeholt hatte, zur Laderampe.

Der dritte Offizier hatte unsere Pässe dabei, zwei Polizisten in Zivil, die sich nicht legitimiert hatten, überzeugten sich von der Korrektheit unserer Reisepässe und von unserer Identität. Ich war ausserordentlich wütend und fragte nach der Berechtigung dieser, in meinen Augen äusserst ungewöhnlichen Aktion. Man bezeichnete dieses als normal, schliesslich wolle man in Griechenland wissen, wer aus dem Bereich der EU in ein „nicht EU Land“ ausreist.

Ich bin schon viel mit Cargo Schiffen gereist und wir hatten auch Häfen exotischer Länder angelaufen, derartiges ist mir noch nie passiert.

Ich fragte, ob sie bei dem im Hafen liegende Kreuzfahrtschiff ebenso verfahren haben, man antwortete mir, das sei ein Passagierschiff, wir jedoch reisten mit einem Cargo  Schiff.

Ich bat  den ebenfalls anwesenden Agenten von GRIMALDI LINES um die Personalien der griechischen Beamten, was dieser mir zusagte.

Ich betrachte diesen Vorfall als einen unberechtigten und rechtswidrigen  Akt gegenüber Bürgern der EU und bin nunmehr gespannt, wie sich die Türken verhalten wird, wenn wir im nächsten (türkischen) Hafen festmachen werden und wie das Prozedere sein wird, wenn wir wieder aus der Türkei in ein EU Land einreisen werden.

Mit freundlichen Grüßen

 

Die Antwort:

 

Sehr geehrter Herr Renz,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Leider ist mir natürlich nicht bekannt, warum die griechische Polizei eine Personenkontrolle

in tiefer Nacht durchgeführt hat.

Bevor Sie dieses Verhalten als unverständlich verurteilen, bedenken Sie aber bitte, dass

aktuell in jeder Nacht eine Vielzahl von Flüchtlingen versucht, über das Mittelmeer nach

auf griechischen Boden zu gelangen und insofern eine besondere Nervosität herrscht.

Oft verstecken sich Flüchtlinge im Hafen, möglicherweise auch auf Schiffen, in denen

sie wegen falscher Destination gerade nicht gesucht werden.  Auch wenn die meisten

Flüchtlinge eigentlich nicht in Griechenland bleiben wollen, stellt die Welle der

Flüchtlinge für Griechenland und die griechischen Behörden ein großes Problem dar.

Mit freundlichem Gruß

 

Deutsche Botschaft Athen

Bereich Rechts-und Konsularwesen

Karaoli & Dimitriou 3

10675 Athen

 

Meine Antwort:

 

Besten Dank für die Info.

Mir war bisher nicht bewusst, dass mein Gesicht (in meinem Reisepass)nicht europäische Gesichtszüge aufweist Im übrigen waren wir nicht nach Griechenland eingereist, sondern waren im Begriff aus zu reisen

Hans-Wolfgang Renz

Von meinem iPhone gesendet

 

** Mein Schreiben an Hamburg Süd:

 

Hans-Wolfgang Renz

Bruderhofstr. 10 78532 Tuttlingen Mail: hwrenz@rfq.de

GRANDE DETROIT, 15. November 2014 wir sind nunmehr den 11. Tag an Bord des Schiffes, es gilt nun, ein kurzes Zwischen Resumé abzugeben: Als absolut positiv werten wir die Verpflegung hier an Bord:
abwechslungsreich und schmackhaft, ohne jeglichen Abschlag. Nicht nachvollziehbar ist, dass Passagiere pro Mahlzeit nur eine Viertel Literflasche Rotwein erhalten, auch nicht gegen Zusatz Zahlung.

Der Kontakt zur Besatzung kann mit dem Begriff „frostig“ bezeichnet werden, der Kapitän ist ausgesprochen unfreundlich und nicht kommunikativ.
Gestern wurde ich von der Brücke gewiesen, obwohl der Lotse nicht an Bord war.
Ebenfalls hat mir der Kapitän ausrichten lassen, man wolle mich bei Nacht nicht im Steuerhaus sehen, das sei zu gefährlich.

Auch das Fotografier Verbot im Bereich der Maschinenanlage ist für mich nicht nach vollziehbar.
Ich bin schon mit zahlreichen Handelsschiffen gefahren, ich habe derartiges bisher nicht erlebt.
Ich werde aus den vorgenannten Gründen mit Sicherheit kein zweites Mal mit „GRIMALDI“ Schiffen reisen.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Wolfgang Renz
(elektronisch verschickt, ohne Unterschrift gültig)

 

 

 

Die Antwort:

 

Sehr geehrter Herr Renz,

zunächst einmal möchten wir uns herzlich für Ihre Zwischenmeldung bedanken!

Wir finden es sehr schade zu hören, dass bis jetzt nicht alles nach Ihren Vorstellungen verlaufen ist. Wir hoffen dennoch, dass die positiven Eindrücke Ihrer Reise überwiegen werden und sie die Reise doch noch mit einer anderen Meinung beenden werden.

Wir wünschen Ihnen weiterhin eine gute Fahrt.

Mit freundlichen Grüßen

 

- Frachtschiffreisen / Freighter Voyages, Auszubildene/Trainee -

 

Hamburg Süd Reiseagentur Lufthansa City Center

GRANDE DETROIT, 22. November 2014

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Nachdem bis heute (18. Tag an Bord) Landgang zwar zugesagt, aber nicht ermöglicht wurde, bekamen wir heute vom Agenten die Info, dass nur die Crew, aber nicht die Passagiere das Schiff verlassen dürfen. Somit ist ein Landgang nicht möglich, obwohl ich dringend eine Apotheke aufsuchen muss.

Da dies nur die Spitze des Eisberges an Wirkungen und Unzulänglichkeiten dieser Reise ist, bitten wir sie um entsprechende Recherche und Organisation unseres Aus Checkens zum nächstmöglichen Zeitpunkt innerhalb der EU. Bitte informieren sie uns parallel schriftlich und telefonisch. Danke.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Wolfgang Renz

(elektronisch verschickt, ohne Unterschrift gültig)

 

 

Hamburg – Süd antwortete:

 

Guten Tag Frau Derksen

wir haben mit Grimaldi in Italien gesprochen und folgende Antwort erhalten

von der Abteilung für Passagierbuchungen:

 

QUOTE

I just spoke with the Captain. it seems that there have not been problems on board. The Master looks like a nice person.He told me that in some ports were not able to go ashore because the ship has arrived at night.At Civitavecchia the lady started to have problems with coughing.She worsened in recent days.At Gemlik, yesterday, they went ashore to the pharmacy and today they are going to disembark because the cough increases.

UNQUOTE

 

So wie wir diese Nachricht verstehen, waren Sie und Ihr Mann gestern in Gemlik in einer Apotheke.

Bitte teilen Sie dem Kapitän nochmals Ihren ausdrücklichen Wunsch mit, dass Schiff sofort

mit allen erforderlichen Papieren zu verlassen.

Wir wünschen Ihnen gute Besserung und verbleiben

mit freundlichen Grüßen- Frachtschiffreisen / Freighter Voyages -

 

 

 

Hamburg Süd Reiseagentur Gmbh

Ute Derksen, kurz bevor wir das Schiff verlassen hatten an Hamburg – Süd:

 

 

From: ute.derksen [mailto:ute.derksen@gmx.de]

Sent: Monday, November 24, 2014 12:33 PM

To: Korte, Diana

Subject: Renz/Derksen Grande Detroit

 

Kurze Sachstandsinfo …

 

Auskunft Kapitän beim Frühstück

Man wartet auf den Agenten, Immigration hat ab 8h / 9h? Geöffnet, Agent wird um 10h erwartet …

Nix passiert, keiner meldet sich

Wir fragen nach

„Agent comes after Lunch, Ship is departing 17h … bekommen wir als Auskunft

Nach dem Mittagessen fragt der Erste, wann wir denn von Bord gehen wollen

Unsere Antwort: as soon as possible

Der Erste ist erstaunt und bietet 14h an …. verbessert dann auf 13h …

Nix passiert, keiner meldet sich

13:25h Nachfrage beim Kapitän … er versichert, dass er angerufen habe und dass immediately …

Wir haben weder Pässe noch wurden sonstige Papiere ausgestellt oder übergeben bzgl Wiedereinfuhr der ausgeführten Geräte (Laptop, Photo …) …

Es kommt das Gefühl auf, dass man uns “zwangsweise” auf dem Schiff behalten will ….

Eine unmögliche Situation ….

Was können wir tun und wie hat Grimaldi It auf ihre Info reagiert ???

Grüsse

Ute Derksen & Hans-Wolfgang Renz

 

 

Gesendet: Sonntag, 07. Dezember 2014 um 19:05 Uhr

Von: ”Ute Derksen” hamburgsued-reiseagentur.de>,an hamburgsued-reiseagentur.de

Betreff: Aw: RE: Renz/Derksen Grande Detroit

 

zwischenzeitlich wieder zuhause möchte ich mich noch zu dem von ihnen bzw. Grimaldi Italien

geschriebenen äussern ….

ja, wir waren Sonntags in Gemlik, leider ohne eine geöffnete Apotheke ausfindig machen zu können -es ist mir komplett schleierhaft, wie der Kapitän zu der Äusserung kommt, wir wären in einer Apotheke gewesen … denn keiner, also weder der Kapitän selbst noch einer aus seiner Mannschaft hat zum einen nach unserem Befinden und / oder danach gefragt, ob wir erfolgreich bei der Apothekensuche waren;

dies dazu … aber dies ist wohl nur Nebenschauplatz …

Wie ich ihnen bereits mitgeteilt hatte, hat Grimaldi –leider– den Vertrag der von uns gebuchten Reise nicht erfüllt, weswegen wir sie heute bitten, das entsprechend bei Grimaldi vorzutragen … Danke

- das gebuchte Doppelbett –telefonisch angefragt von ihnen und ebenso wieder an uns rückbestätigt–

waren tatsächlich 3 Einzelbetten mit einem weiteren Klappbett

- den laut Schiffsbeschreibung vorhandene Fitnessraum gab es nicht, zumindest nicht in benutzbarem Zustand: der “Inhalt” bestand aus einer in der Mitte gebrochenen Tischtennisplatte und einem nicht funktionsfähigen Multi Fitnessgerät

 

- über Kleinigkeiten, wie zB dass bei zwei Passagieren nur ein einzelner Stuhl für die Outdoor-Benutzung vorhanden war will ich mich an dieser Stelle nicht weiter auslassen, zeigen sie mir doch überdeutlich, daß die Grande Detroit keinesfalls auf Passagiere eingestellt war … wir waren die ersten in 2014.

 

- in der Schiffsbeschreibung war von Bordwährung € die Rede, was voraussetzt, dass man als Passagier auch etwas kaufen kann, was aber nicht der Fall war … es gab keinen Shop und auch auf Nachfrage war es unmöglich, etwas, wie zB Getränke kaufen zu können – über die Alkohol-Rationierung hatte ihnen Herr Renz bereits berichtet … für mich ein komplett nicht nachvollziehbares Verhalten, das zumindest VOR Reiseantritt hätte kommuniziert werden

müssen, denn als europ. Reisender mit einer europ. Reederei in europ. Zielland kann keiner mit so etwas rechnen …

ferner wurde nicht die ganze Reisedauer von uns in Anspruch genommen … bitte klären sie, wie sich Grimaldi

zu einer Erstattung stellt.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ute Derksen

 

Die Antwort:

 

Gesendet: Freitag, 12. Dezember 2014 um 16:32 Uhr

hamburgsued-reiseagentur.de>

An: ”Ute Derksen”

Betreff: RE: RE: Renz/Derksen Grande Detroit

 

Liebe Frau Derksen,

heute haben wir Nachricht aus Italien erhalten.

Grimaldi  und auch wir bedauern sehr, dass Ihnen die Reise nicht gefallen hat.

Die Mängel an der Tischtennisplatte und dem Fitnessgerät werden behoben.

Da Sie auf eigenen Wunsch die Reise abgebrochen haben, erstattet die Reederei Ihnen die nicht in Anspruch genommenen Tage leider nicht.

Aus Kulanz bietet die Reederei Ihnen bei Ihrer nächsten Buchung 10 % Rabatt an.

Die Schiffe haben nur Kabinen mit Einzelbetten wie Sie auch auf unserer Reisebeschreibung HSR-2-06 sehen können.

 

Wir bedauern die Unannehmlichkeiten sehr, die Ihnen hier entstanden sind.

Für weitere Fragen und Wünsche stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen einen schönes Wochenende und verbleiben

 

mit freundlichen Grüßen

 

Frachtschiffreisen / Freighter Voyages -