Ein Durchnittsbürger verliebt sich in ein Callgirl und erlebt dabei Höhen und Tiefen. Er wird völlig ais seiner kleinbürgerlichen Bahn geworfen, schliesslich endet alles in einer totalen Katastrophe.
75 Seiten, für 8,50 Euro erhältlich im Online-Shop (klicken Sie auf “Zum Warenkorb hinzufügen”).
Leseprobe:
Es war eine folgenschwere Bekanntschaft, sie sollte mein Leben entscheidend verändern, doch damals wusste ich es nicht.
Sie sah aus, wie ein Engel und war doch ein total verkommenes Miststück, was ich allerdings erst später mitbekam. Mit ihren 29 Jahren sah sie aus, wie eine zwanzigjährige, hatte eine makellose weiße Haut und volle rote Lippen. Ihre Augen waren meergrün mit einem Stich ins wasserblaue, die goldblonden Haare trug sie schulterlang und leichtgewellt. Sie hatte lange, seidige Wimpern, die Augenbrauen waren sorgfältig gezupft. Ihr mädchenhafter Augenaufschlag war hinreißend und trug eine Spur Jungfräulichkeit an sich.
Sie war das, was man ein rassiges Weib nennt, mit einer Figur wie gedrechselt.
Außer einer schlichten Perlenkette und einer goldenen Uhr mit hellgrünem Lederband trug sie keinen Schmuck.
Sie hatte schlanke Finger mit unauffällig manikürten Nägeln, zarte Hände, alles eine Augenweide.
Sie saß in einem der zahlreichen Ledersessel in der Lobby des Sheraton Hotels in München, trank eine Tasse Kaffee und zeigte reichlich Bein unter ihrem hellgrünen Alcantara Kostüm.
Ich hatte soeben einen Kunden verabschiedet und machte mir einige Notizen in meinen Laptop.
Natürlich wanderten meine Blicke immer wieder zu der Frau und als ich sah, dass sie offenbar eine Zigarette rauchen wollte, aber kein Feuerzeug oder Streichhölzer hatte, stand ich auf, gab ihr Feuer, schaute ihr dabei in die Augen und verlor völlig die Fassung.
Ich bin kein junger Mann mehr, bin auch nicht das, was man einen schnellen Eroberer nennt, doch mir wurde blitzschnell klar, dass ich völlig außer Kontrolle geraten war.
„Haben Sie heute Nachmittag noch etwas vor“ stammelte ich völlig verblödet vor mich hin und hasste mich dafür, dass mit nichts Besseres einfiel.
„Ich weiß nicht, was haben Sie denn vorzuschlagen“, war die unerwartete Antwort.
„Fahren wir doch einfach an den Starnberger See“, war meine Antwort und wieder ärgerte ich mich über meine Phantasielosigkeit. Mit dem Lift fuhren wir zusammen in die Tiefgarage und ich spürte mit Befriedigung, dass sie beeindruckt war, als ich ihr die rechte Tür des silbergrauen LexusSport öffnete.
Konzentriert steuerte ich das Auto aus München heraus und wir kamen ins Gespräch. Mit kaum merkbarem Dialekt erzählte sie, sie sei in Bukarest geboren und aufgewachsen, sei nach der Wende nach Deutschland gezogen und hier in der Pharmaziebranche tätig. Ich hörte kaum zu und hatte nur einen Gedanken: Wie kriegst du dieses Juwel ins Bett?
Ein zwanzigjähriger hätte sicher gefragt: “Frühstücken wir morgen bei dir oder bei mir“? doch die direkte Tour wollte mir einfach nicht über die Lippen.
„Darf ich Sie heute Abend zum Essen einladen, das italienische Restaurant im Sheraton ist wirklich gut“.
Zwei Augen blickten mich an, dass ich beinahe in den Graben gefahren wäre, ich erhielt erst keine Antwort, dann kam ein kurzes „o.K“ über ihre Lippen.
Sie bestand darauf, nach der Rückkehr aus Starnberg vor dem Hotel abgesetzt zu werden und auch wieder mit dem Taxi um zwanzig Uhr zu erscheinen.